Die Filmgalerie 451 ist mehr als eine Videothek. Es ist eine Schatzkiste für Cineasten. 1987 in Stuttgart von zwei Filmfreaks gegründet gibt es mittlerweile auch Filialen in Konstanz und Berlin. Von Anfang an war es als Archiv für Spielfilme gedacht und im Laufe der Jahre haben die Betreiber einige angesammelt. Man findet nicht nur die aktuellen (und nicht mehr aktuellen) Blockbuster, sondern auch klassische und rare Filmkunst, World Cinema sowie Schräges und Experimentelles.
Als mit der Etablierung der DVD andere Videotheken begannen, ihre VHS-Videos zu verramschen, versagte man sich hier diesem Trend. Bis heute pflegt und verleiht man den Bestand auf DVD und auf VHS, schließlich gibt es unzählige Titel bis heute nicht als DVD und viele wird es vermutlich nie geben.
Neben den übrigen Genres finden sich an einer riesigen Regalwand Filme nach ihren Regisseuren sortiert.
Nicht alles hat Platz im Laden. Etliche Filme sind im Untergeschoss magaziniert. Den Bestand kann man auch im Internet einsehen (nach Standorten getrennt). Hier gibt es die Bereiche „Suchen“ und „Stöbern“. Erstes für die gezielte Auswahl nach Titel, Person und Inhalt. Die zweite Funktion dient zur Zusammenstellung von Auswahllisten nach Genre, Land, Sprache, Jahr usw. Die Suchkriterien lassen sich miteinander kombinieren. Wenn ich also nach einem deutschen Film aus den Jahren 1918 bis 1920 aus dem Genre Fantasy suche, wird mir die entsprechende Liste der ausleihbaren Filme angezeigt. (In diesem Fall ist sie nur kurz. Sie besteht aus „Der Golem“ und „Das Kabinett des Dr. Caligari“.)
Jugendliche haben Zutritt und dürfen mit eigenem Ausweis die für ihre Altersstufe freigegebenen Filme ausleihen.
Als Reaktion auf die Nachfrage nach ungewöhnlichen Filmen gründete die Filmgalerie 451 ein eigenes Videolabel. Die erste Veröffentlichung war „Das Deutsche Kettensägenmassaker“ von Christoph Schlingensief. Nach eigener Aussage werden Filme veröffentlicht, die „inhaltlich und formal etwas wagen.“ Viele der Regisseure seien Außenseiter im Filmbetrieb, innovativ und unangepasst. Neben Pasolini-Filmen finden sich z.B. in der Debütfilm-Reihe die frühen Werke von Dani Levy und Andreas Dresen.
Es verwundert nicht, dass das Personal mit geballter cineastischer Kompetenz aufwartet. Ohne Überheblichkeit, freundlich und hilfsbereit bekommt man auch auf ungewöhnliche Fragen Auskunft.
„Die Filmgalerie 451 gilt als beste Videothek Deutschlands“, urteilt die Frankfurter Rundschau und ich vermute, damit hat sie recht.
Adresse: Torstr. 231, 10115 Berlin
Leider mußte die Filmgalerie die Räume in der Torstraße aufgeben. Die Neue Adresse:
Filmgalerie Berlin
Invalidenstr. 148
10115 Berlin-Mitte
Tel. 030-23457911
e-mail: info@filmgalerie-berlin.de
Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-24 Uhr, Sonn- u. Feiertag 14-24 Uhr.
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