In Zeiten der Krise ist Sicherheit ein hohes Gut. Zum Glück habe ich auf AOL einen Artikel entdeckt der da weiterhelfen kann: Diese Berufe geben Sicherheit in Krisenzeiten.
Es gibt sogar einen Kasten mit einer Infogalerie: Branchen und Berufe bei denen Jobs auf- oder abgebaut werden. Hier kann man 50 Berufskategorien angeklicken um zu erfahren um wie viel Prozent jeweils die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr zu- oder abgenommen hat. Als Quelle werden die Agentur für Arbeit und die Bild-Zeitung angegeben.
Als Kommunikationsverantwortlicher eines mittelständigen Unternehmens versuche ich mich zu verorten. Wie erwartet erscheint diese sehr spezielle Berufsbezeichnung nicht, aber dafür Graphiker, Werbefachmann, Publizist, Geisteswissenschaftler. Bin ich irgendwie alles.
Als Grafiker hat man mich zusammengefasst mit Künstlern, Dekorateuren, Artisten, Berufssportlern, Raumgestaltern und Schauspielern. Bei uns gibt es vier Prozent weniger Arbeitslosigkeit als im Vorjahr. Denselben Wert erreiche ich als Werbefachmann in einer Gruppe mit Speditionskaufmännern, Maklern und Grundstücksverwaltern. Wobei ich bei dieser Kategorie den Verdacht nicht los werde, das dort einfach alle Unsympathen zusammengefasst wurden…Noch besser stehe ich als Publizist dar. Da finde ich mich in einer Gruppe mit Dolmetschern, Bibliothekaren, Archivaren und Museumsfachleuten mit glatten 10% weniger Arbeitslosigkeit. Um einen Prozentpunkt besser liege ich sogar noch in der Gruppe der Natur-, Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.
Bemerkenswerter Weise hat man hier die „Agrarwissenschaftlichen Verwalter und Berater“ ausgeklammert. Sie bekommen als einzige Wissenschaftler eine eigene Rubrik (-18% Arbeitslosigkeit)! Womit beschäftigen sie sich wohl? Das Harmloseste, das mir in den Sinn kommt ist noch der Cartoon von F.K. Waecher „Bauer, Dein Huhn hat Fieber“.
Interesant finde ich auch die Gruppe der „Kutscher, Eisenbahn- u. Lokführer u. andere transportierende Berufe“. Dort ist die Arbeitslosigkeit um 8 % gestiegen. Also merken: Kutscher ist kein Zukunftsberuf!
Ähnlich ist es mit der Gruppe der „Drucker, Schriftsetzer, Buchdrucker und Mediengestalter. (+6%). Dazu gibt es ein wunderbares Foto: Ein in die Jahre gekommener, bebrillter Mann beäugt kritisch eine Mater des Kölner Stadtanzeigers, dahinter eine Druckmaschine, wie sie ab und zu in alten Western auftaucht und im Hintergrund ein Arbeitsplatz mit Lettern für den Bleisatz. So stellen sich offenbar die Herrn Online-Redakteure den Alltag ihrer Kollegen im Printbereich vor…Schriftsetzer kann man also auch nicht unbedingt als krisenfesten Beruf empfehlen.
Erstaunt bin ich hingegen, dass die Arbeitslosigkeit unter „Postboten, Funkern und anderen Berufe des Nachrichtenverkehrs“ um 17 Prozent gesunken ist. Auf der Seite der Arbeitsagentur finde ich nicht eine offene Stelle für einen Funker…
Unbedingt empfehlenswert ist der Beruf des „Hilfsarbeiters ohne Tätigkeitsangabe“. Ging in diesem Bereich doch die Arbeitslosigkeit um satte 18 Prozent zurück!
Absoluter Spitzenreiter ist eine Berufsgruppe, die ich als solche gar nicht kannte. Bei „Praktikanten und Volontären“ sank die Arbeitslosigkeit um 32 Prozent! Also, verantwortungsvolle Eltern, reagieren auf die Berufswünsche ihrer Kinder – einerlei ob Ballerina, Eisenbahner, Bundestagsabgeordneter, Kutscher, Banker, Richter oder was auch immer – mit einem entschiednen: „Nein, schlag Dir die Flausen aus dem Kopf. Du ergreifst einen krisensicheren Beruf: entweder Hilfsarbeiter oder Praktikant!“
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